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Entzündungsparameter

E1 Untersuchung PMN-Elastase im Stuhl

PMN-Elastase: Die PMN-Elastase (Polymorphonuklear-Elastase) ist ein Enzym, das in den Granula segmentkerniger Leukozyten lokalisiert ist. Ihre physiologische Funktion ist der intrazelluläre Abbau von phagozytiertem Material. Im Zuge granulozytärer Entzündungsreaktionen im Darmtrakt wird die PMN-Elastase freigesetzt und ist somit durch analytische Nachweisreaktionen feststellbar.

PMN-Elastase ist normalerweise nicht oder nur in geringen Mengen im Stuhl nachweisbar. Erhöhte PMN-Elastase-Werte im Stuhl geben Hinweise auf mehr oder minder großflächige entzündliche Prozesse im Darm. Ursachen hierfür können u.a. Enterocolitiden unterschiedlicher Genese, Morbus Crohn, Colitis ulcerosa oder intestinale Carcinome sein.

Normalbereich: < 0,06µg/g Stuhl
Hinweise auf Entzündungsprozesse im Darm mit granulozytärer Beteiligung: > 0,06µg/g Stuhl

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E2 Untersuchung auf Alpha-1-Antitrypsin im Stuhl

Alpha-1-Antitrysin ist ein Protein, das haupsächlich in der Leber synthetisiert wird. Die physiologische Funktion dieses unspezifischen Proteaseinhibitors ist die Regulation von Entzündungsreaktionen durch die unspezifische Blockierung von aus Leukozyten und Makrophagen freigesetzten Enzymen.

Entzündliche und degenerative aber auch allergische, enteropathische und neoplastische Veränderungen an der Darmschleimhaut sind mit einer vermehrten Ausscheidung von Proteinen aus Blut- und Lymphbahn in das Darmlumen verbunden. Dies erfolgt weit früher als ein Übertritt von Zellen (Erythrozyten, Leukozyten), so dass der chemische Blutnachweis im Stuhl noch negativ ausfallen kann.

Besteht ein Verdacht auf entzündliche Dickdarmerkrankungen, so ist die Untersuchung auf Plasmaproteine im Stuhl angezeigt. Die Empfindlichkeit der Bestimmung von Alpha-1-Antitrypsin im Stuhl als Ausdruck einer okkulten Darmblutung ist deutlisch höher zu bewerten als der Haemocculttest

Während PMN-Elastase (E1) und Lysozym Marker entzündliche Prozesse darstellen, deuten Alpha-1-Antitrypsin, Albumin (E3) und Transferrin auf exsudative Prozesse hin. Durch diese Unterscheidung wird ein differenziertes therapeutisches Vorgehen möglich.

Der Nachweis von Alpha-1-Antitrypsin erfolgt quantitativ.

Bei chronischen Prozessen ist hierdurch eine Kontrolle des Therapieerfolges und ein Monitoring möglich. Rezidive können so schnell erkannt und in ihrem Schweregrad eingeschätzt werden.

Im Zuge von Entzündungsreaktionen im Darmtrakt mit einer erhöhten Durchlässigkeit der Darmschleimhaut wird Alpha-1-Antitrypsin vermehrt freigesetzt.

Normalbereich: < 0,27mg/g Stuhl
Hinweise auf entzündliche Prozesse im Darm mit erhöhter Schleimhautpermeabilität: > 0,27mg/g Stuhl

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E3 Untersuchung auf Humanes Serum-Albumin im Stuhl

Humanes Serum-Albumin stellt mit 50 bis 60% die Hauptfraktion der Proteine im Serum. Ihre Funktion ist der Transport von bestimmten Fettsäuren und Aminosäuren, Vitaminen, Calcium, Spurenelementen sowie der Abbau toxischer Produkte.

Der Nachweis von Serum-Albumin im Stuhl ist ein Hinweis auf Plasmaverlust in das Darmlumen infolge erhöhter Permeabilität wie bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen. Positive Nachweise treten auch bei kolorektalen Neoplasien und/oder erhöhter Durchlässigkeit der Darmschleimhaut auf.

Normalbereich: < 9,0µg/g Stuhl
Hinweise auf Blutungen in das Darmlumen: > 9,0µg/g Stuhl

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