| Humoralpathologisches Forschungslabor | Stuhltest Standard-StuhluntersuchungUnsere Standartuntersuchung umfasst folgende Parameter: A1, A2 Gram-positive und Gram-negative KeimfloraDie physiologische Stuhlflora besteht normalerweise aus Keimen, die entsprechend ihrem Färbeverhalten in gram-positive oder gram-negative Keime eingeteilt werden. Bakterien wie Enterokokken, aerobe Sporenbildner oder α-hämolysierende Streptokokken gehören zur gram–positiven Keimflora. Bei Auffälligkeiten bezüglich der Keimzahl wird im Befund gering, mäßig oder erhöht angegeben. A3 Obligat pathogene KeimfloraVerschiedene Keimarten aus der Vielzahl von Bakterien, insbesondere der Familie der Enterobacteriaceaen können durch ihre bakteriellen Stoffwechselprodukte Magen- und Darmbeschwerden verursachen. Desweiteren können diese Stoffwechselprodukte zu Schäden an der Darmschleimhaut führen und die Entgiftungsleistung der Leber in verstärktem Maße beanspruchen. Werden diese Keime im Stuhl in größerer Zahl nachgewiesen, so muss ihre Fähigkeit berücksichtigt werden, sich auch im Dünndarm anzusiedeln. Im Gegensatz zu solchen Keimen, die über Fehlbesiedelung Beschwerden verursachen können, gehören Salmonellen und Shigellen zur Gruppe der bakteriellen Enteritiserreger. Sie erfordern ein gesondertes Verfahren zum Nachweis und werden als Befund auch gesondert aufgeführt. Hinweis: Enteropathogene Bakterien wie Salmonellen, Shigellen, Camphylobacter jejuni/coli, Yersinia enterocolitica, pathogene Vertreter intestinaler E.coli, Clostridium difficile, Helicobacter pylori etc. sind nach §§ 3-5 des Infektionsschutzgesetzes (IfSG) meldepflichtig. A4 Mykologische UntersuchungZur mykologischen Untersuchung gehört der Nachweis von Hefen und Schimmelpilzen. Bei dieser Untersuchung des Stuhls wird von Hefen insbesondere die klinisch bedeutsamste Gattung Candida untersucht. Candida ist eine der häufigsten im Stuhl nachgewiesenen Hefearten. Wird z.B. Candida albicans diagnostiziert, so sollte auch die Möglichkeit einer Mykose in Betracht gezogen werden. Dies gilt in besonderem Maße für Patienten nach antibiotischer oder nach Cortison-Behandlung wie auch solche, deren Immunsystem aus verschiedenen Gründen geschwächt ist. Für eine erfolgreiche Therapie von pathogenen Hefen ist es unabdingbar, sämtliche Reservoire wie Mundhöhle oder Ano-Genital-Region zu berücksichtigen. Generell ist die Pilzbesiedelung im Darm kein ursächlicher Prozess – insbesondere stellen Mykosen kein eigenständiges Krankheitsbild dar - sondern eine Folge von Bedingungen im Darm-Milieu, die auf Schwächung der Abwehr durch Fremdkeime zurückzuführen ist. Je nach Lage des Falls wird die Entscheidung dann zu Gunsten einer rein diätetischen Behandlung oder für eine zusätzliche antimykotische Therapie ausfallen. Es ist oft sehr schwer, Hefen vollständig und dauerhaft zu eliminieren. Verlaufsuntersuchungen nach Abschluss der Behandlung sollten daher den Erfolg der eingesetzten Maßnahmen unbedingt kontrollieren (siehe Angebot C) in der Preisliste, (Untersuchung auf Hefen und Pilze im Intestinaltrakt). A5 Gasbildner (Clostridien)Unter Gasbildnern fasst man die Gruppe der physiologisch im Stuhl vorkommenden Clostridien zusammen. Übersteigen diese eine kritische Konzentration im Stuhl, so kann mit hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgegangen werden, dass sie auch im Dickdarm in vermehrtem Ausmaß anzutreffen sind. Hohe Clostridien-Konzentrationen können über den Abbau von Nahrungsbestandteilen zur Stoffwechselbelastung führen. Es können z.B. bei vermehrtem Eiweiß-Abbau durch Clostridien biogene Amine produziert werden. Klinische Symptome sind in diesen Fällen häufig Beschwerden im Oberbauch mit Meteorismus oder Flatulenzen. Auch allergieähnliche Symptome sind infolge vermehrter Produktion von biogenen Aminen möglich. Verursacher von Darmerkrankungen wie Camphylobacter oder Clostridium difficile sind sehr aufwendig nachzuweisen und haben einen schnellen Probentransport zwingend zur Bedingung. Besteht Verdacht auf eine dieser Erkrankungen, müssen weiterführende Untersuchungen angefordert und gesondert eingeleitet werden. A6 Bakterioskopischer BefundDer Nachweis von jodophilen Keimen dient der Feststellung von saccharolytischen Dysbakterien. Bei positivem Befund sind besonders auch der pH-Wert und die Angabe zum Nachweis von Gasbildnern zu berücksichtigen. A7 pH-WertDie im Enddarm ansässige Mikroflora beeinflusst durch ihre Stoffwechseltätigkeit maßgeblich den pH-Wert des Stuhls. Der Stuhl-pH-Wert zeigt Fäulnis- oder Gärungszustände im Dickdarmbereich an und ist daher im Zusammenhang mit den bakterioskopischen Befunden eine weitere Interpretationshilfe. Bei einem darm-gesunden Erwachsenen geht man von einem pH-Wert zwischen 6,5 und 6,8 aus. Hohe pH-Werte (> 7) zusammen mit einem verstärkten Nachweis von Gasbildnern oder von Enterobacteriacaeen wie Proteus oder Pseudomonas sprechen für proteolytische Dysbakterien. Niedrige pH-Werte (< 5) dagegen - oft im Zusammenhang mit vermehrtem Nachweis von saccharolytischen Keimspezies und/oder Gasbildner sind ein Hinweis für saccharolytische Dysbakterien. A8 Chemischer BlutnachweisDer chemische Blutnachweis als qualitatives Merkmal von Blut im Stuhl stellt einen Marker für Blutungen im Darmbereich dar, verursacht durch unklare oder chronisch-entzündliche Darmerkrankungen. Bei begründetem Verdacht oder um das Ausmaß bzw. den Schweregrad von chronischen Dickdarmentzündungen festzustellen, empfiehlt sich weiterführend die Untersuchung auf Plasmaproteine im Stuhl (siehe Analyse auf Humanes Serum-Albumin, Coeruloplasmin, Transferrin). A9 Mikroskopische Untersuchung auf NahrungsausnutzungDie mikroskopische Untersuchung auf Nahrungsausnutzung gibt Anhaltspunkte für eine mangelhafte Verdauungsleistung unterschiedlicher Genese. Durch Spezialfärbungen ist es möglich, Verdauungsrückstände wie Stärke, Neutralfett, Fettsäuren, Seifen, Muskelfasern, Bindegewebe und elastische Fasern mikroskopisch zu erfassen und zu quantifizieren. Dieses Verfahren ermöglicht einen ersten Hinweis auf Störungen im Sinne einer Maldigestion/Malabsorption und sollte unbedingt durch weitere Untersuchungen bestätigt werden. Bei intakter Verdauungstätigkeit sind keine oder nur sehr geringe Mengen an Muskelfasern, Stärke, Neutralfett und Fettsäuren im Stuhl nachweisbar. A9.1 Stärke homogen gequollenDer Befund auf gequollene Stärke in vermehrtem Maße lässt auf eine gestörte Verdauung im Dünndarm schließen. A9.2 StärkeEin vermehrter Nachweis von Stärke im Stuhl (mittelgradiger (++) bis hochgradiger (+++) Gehalt) ist meist auf eine mangelhafte Kohlenhydrat-Verdauung zurückzuführen. Die Ursache hierfür ist oft eine exkretorische Pankreasinsuffizienz mit verminderter Sekretion von Kohlenhydrat-spaltenden Enzymen. Es empfiehlt sich diesen Befund durch die Bestimmung von Pankreas-Elastase 1 im Stuhl zu verifizieren. A9.3 NeutralfettEin vermehrter Nachweis von Neutralfett im Stuhl (mittelgradiger (++) bis hochgradiger (+++) Gehalt) deutet auf einen unzureichenden Aufschluss von Nahrungsfetten hin. Als Ursachen hierfür kann eine mangelhafte Emulgierung der Fette aufgrund einer Gallesekretionsstörung, einer gestörten Gallesäurenrückresorption oder mangelhafte Sekretion von fettspaltenden Enzymen durch die Pankreas angesehen werden. Dieser Hinweis sollte durch die ergänzende labordiagnostische Untersuchung auf Gallensäuren im Stuhl verifiziert werden (siehe A2 Untersuchung auf Gallensäuren im Stuhl). A9.4 FettsäurenEin vermehrter Nachweis von Fettsäuren im Stuhl (mittelgradiger (++) bis hochgradiger (+++) Gehalt weist auf eine Resorptionsstörung im Dünndarm hin. Mögliche Ursachen hierfür können entzündliche Schädigungen der Darmschleimhaut sein. Dieser Befund sollte durch die Bestimmung von Entzündungsmarkern wie PMN-Elastase verifiziert werden. A9.5 MuskelfasernDas Vorhandensein von Muskelfasern im Stuhl (mittelgradig (++) bis hochgradiger (+++) Gehalt) deutet auf die Folgen einer verminderten Proteinverdauung hin. Die Ursachen hierfür können eine exkretorische Pankreasinsuffizienz mit verminderter Sekretion proteolytischer Enzyme (chronische Erkrankung der Bauchspeicheldrüse mit verbundener Verschiebung des pH-Wertes im Dünndarm) und/oder eine gestörte Proteinverdauung im Magen (Pepsin) sein. In diesen Fällen ist daher unter Berücksichtigung des klinischen Befundes eine Bestimmung des Chymotrypsin- oder Pankreas-Elastase 1-Gehalts im Stuhl zu empfehlen.
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